Dagmar, 59 Jahre (Moers) |
Immer hatte mein Mann davon geträumt, den Jakobsweg zu gehen!…für mich ein absolutes NoGo, never ever! Meine Vorstellung vom Jakobsweg war es, mit vielen Pilgern an einer starkbefahrenen Straße entlang zu gehen und in dreckigen Herbergen nach einem schlechten Pilgeressen mit vielen schnarchenden Fremden in einem Raum zu schlafen, um dann morgens viel zu früh geweckt zu werden. Doch es war ganz anders. Als ich von der Möglichkeit las, den Jakobsweg mit eine Trauerbegleitung zu gehen, war für mich sofort klar, dass ich es jetzt doch machen muß! …und kann …und will! …für meinen Mann! Alleine hätte ich mich niemals auf den Weg gemacht, aber in Begleitung und mit anderen Betroffenen war es eine außergewöhnliche Auszeit! Wir sind durch wunderbare Felder und Wälder, Städtchen und Dörfchen gelaufen, mal mit mehreren gemeinsam, mal zu zweit, mal alleine. Das alleine Gehen hatte etwas Besonderes, Unbeschreibliches. Ich konnte während und durch die Trauerarbeit einiges an Ballast und traurigen Erinnerungen auf dem Jakobsweg zurücklassen. Ich tankte Ruhe und Kraft und fing an das Gehen und jeden Kilometer zu genießen. Dank Judiths und Martinas Betreuung fühlte ich mich immer umsorgt und brauchte mich um nichts zu kümmern. Schöne Herbergen, gute Pilgermenüs und vieles andere war vorbereitet oder wurde organisiert. Nach den langen Märschen konnten wir die Pilgermenüs, manchmal auch mit anderen Pilgern an einer langen Tafel, genießen, man hörte Geschichten und Sprachen aus aller Welt. Gemeinsam mit 30 anderen Pilgern in einem Raum zu schlafen, fühlte sich an wie auf Klassenreise. Morgens früh um 6.00 Uhr im Halbdunklen, möglichst geräuschlos und ohne „Gequassel“ den Rucksack zu packen, hatte etwas Meditatives. Es gab gute Gespräche, gemeinsames Lachen und manchmal auch Tränen und zur Nacht ein vertrautes „gute Nacht Johnboy“! Ich bedanke mich bei euch, liebe Bärbel, Maria, Angelika, Vera, Heike, Manuela, Judith und Martina für eure Erzählungen und für euer Zuhören. Der Weg, den ich für meinem Mann gehen wollte, wurde dann doch mein eigener Weg.
Buon camino! |
Manuela, 51 Jahre (Schongau) |
Buen CaminoMein Mann ist nach langer Krankheit gestorben und ich fühlte mich während seiner Krankheit und nach seinem Tod wie in einem Hamsterrad. Eine nicht endende Traurigkeit nahm von mir Besitz alles kreiste sich nur noch um das eine. Ich verlor nach und nach vieles aus den Augen. Das einzige was ich noch machte war funktionieren. Aus diesem Grund und um ein Versprechen einzulösen entschied ich mich ein Jahr nach seinem Tod auf einen der ältesten Pilgerwege in Europa zu wandern. Bei Nureto Reisen war ich hier gut aufgehoben. Die Reise war von Judith komplett gut durchorganisiert. Beim packen bemerkte ich bereits das man bewusst auf vieles verzichten musste. Während des Pilgern stellte ich fest das ich immer noch zuviel an Hab und Gut dabei hatte. Mir sollte das Pilgern meine Kraft und Freude zurückbringen, das stetige Gehen brachte viele Emotionen hoch. Jedoch hat mir dieser Weg viele Freiräume geschenkt und er hat meine Seele zum Sprechen gebracht. Die täglichen Trauergespräche mit Martina waren sehr gut und so manche nagende Zweifel, Ängste und auch Schuldgefühle verschwanden. Auf unserer Pilgerreise bekamen wir es mit 5 Elementen zu tun: Dem Wasser das an uns herunterfloss, die Erde die matschig an unseren Füßen klebte, die nach dem Regen so reine Luft die wir atmen durften, das warme Feuer das im Kamin prasselte und uns wärmte und zu guter letzt das Licht in Form eines Regenbogens der uns Hoffnung schenkte. Wir kamen alle gesund in Santiago de Compostela an. Ich war sehr glücklich aber auch ein bisschen traurig da dies das Ende einer wunderbaren Reise mit sympathischen Mitpilgern war. Mein erster Gedanke in Santiago war: „Wow hier bin ich und ich bin ein Optimist und ich bin glücklich“ Vielen Dank für diese kostbare Erfahrung! Eure Manuela (Speedy Gonzales) 😉 |
Bärbel, 65 Jahre (Stuttgart) |
Jetzt werde ich alles schaffenIch heiße Bärbel, bin 65 Jahre alt und wohne in der Nähe von Stuttgart. Vor einem Jahr starb meine Mutter. Ich fiel daraufhin in ein Loch, da meine Mutter die letzten 2 Jahre mein Lebensinhalt war. Durch Zufall bin ich auf Judith aufmerksam geworden. Martina lernte ich vor 8 Jahren durch eine andere Trauerreise kennen. Ich setzte mich mit den Beiden in Verbindung und die Reise kam Zustande. Wir waren 7 Teilnehmerinnen und wir haben uns sehr gut verstanden. Wir haben viel zusammen gelacht und geweint. Diese Reise war für mich eine große Herausforderung, jeden Tag aufs Neue ein neues Abenteuer, ich kam oft an meine Grenzen. Von Anfang an wurde uns gesagt, jeder soll seinen eigenen Schritt gehen. Das habe ich auch gemacht. Oft lief ich alleine und konnte meine Gedanken kreisen lassen. Verlaufen konnte man sich nicht, man musste immer dem gelben Pfeil oder der Jakobsmuschel folgen. Trotzdem habe ich mich 2x verlaufen, habe es aber aus eigener Kraft wieder geschafft, den richtigen Weg zu finden. Am Abend haben wir uns alle in der Herberge wieder glücklich getroffen. Vor dem Abendessen haben wir uns alle zur Trauerarbeit im Garten getroffen. Anschließend konnten wir uns auf ein tolles Pilgermenü freuen, mit Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise, mit einem Glas Wein und zum Schluss einen Schnaps. Auch das Frühstück morgens war toll, getoastetes Brot mit Butter und Marmelade. Die Wege waren oft schwierig, oft durch matschigen Waldboden, durch große Höhenunterschiede. Nach 10 Tagen haben wir es geschafft, 166 km sind wir gewandert. Am letzten Tag sind wir morgens um 4 Uhr bei strömenden Regen und Dunkelheit mit Taschenlampen losgelaufen. Um 12 Uhr sind wir in der Kathedrale in Santiago eingelaufen, wir sind angekommen, waren am Ziel. Nachmittags haben wir unsere Urkunden bekommen. Ich danke Judith, Martina, Angelika, Manuela, Dagmar, Heike, Vera und Maria für die schöne Woche. Ich kann jedem so eine tolle Auszeit empfehlen. Jetzt sind wir fast 4 Wochen wieder zu Hause. Ich habe eine neue berufliche Herausforderung. Die nächsten 5 Wochen werden schwierig, aber ich habe das Gefühl, jetzt werde ich alles schaffen. |
![]() Maria, 60 Jahre (Schwabhausen) |
Geschafft!Ich habe es tatsächlich geschafft, den Weg zu gehen. Ich, 60 Jahre alt, Asthmatikerin und viel geübt habe ich auch nicht, obwohl ich es mir immer vorgenommen hatte. Ich habe lange (über 1 Jahr) mit mir gerungen, ob ich diese „Reise“ machen soll. Nervös und mit Unbehagen habe ich mich deshalb auf den Weg gemacht. Ich bin in Madrid zur Gruppe gestoßen und es war ein angenehmes erstes Aufeinandertreffen. Da jeder der Gruppe einen lieben Menschen verloren hat, fühlte man sich wie in einem Boot. Gut getan haben, neben dem Wandern und der täglichen Trauerarbeit mit Martina, auch die vielen Gespräche miteinander. Man verstand sich gegenseitig, teilte man doch ein ähnliches Schicksal. Die erste Etappe war nicht einfach für mich, aber es wurde täglich besser. Ich lernte u. a. mein Tempo richtig zu wählen und dass Trinken sehr wichtig ist. Ich bekam auch immer Hilfe, wenn ich sie benötigte, wie Arnika, Tee, etc. Wir haben zusammen geweint und auch viel gelacht. Persönlich hat sich für mich auf dem Weg einiges geklärt. Ich konnte mit einigen Dingen abschließen und habe auch Erkenntnisse gewonnen, was mir wirklich wichtig ist. Jetzt drei Wochen nach der Rückkehr muss ich sagen, irgendwie bin ich immer noch auf dem Weg. Ich denke oft daran zurück und arbeite an der Umsetzung der Dinge, die ich mir vorgenommen habe. Aber alles braucht seine Zeit. Letztens wurde ich gefragt, ob ich diesen Weg wieder gehen würde. Ohne zu zögern lautete meine Antwort: ja, auf jeden Fall. Ich habe mit dem Buchen dieser Reise, die richtige Entscheidung getroffen. Mein Dank gilt Judith, Martina und der Gruppe. Buen Camino.
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![]() Margrit, 54 Jahre (Eppertshausen) |
Jakobsweg 2017Diese Reise hatte mich schon für 2016 angesprochen, doch es wurde 2017. Im Nachhinein hat sich dies als Glück heraus gestellt, zum einen weil ich 2016 eine andere tolle Reise hatte und zum zweiten, weil wir in diesem Jahr auf dem Jakobsweg nicht einen einzigen Regentag hatten! Jeden Abend saßen wir draußen vor der Herberge, die müden Füße von den Schuhen befreit und hochgelegt, bei einem Glas „Klara“ (= Radler: Bier mit Limo). Jeden Abend haben wir festgestellt, dass es uns eigentlich besser gar nicht gehen kann! Ich persönlich habe den Weg unterschätzt: 20 KM laufen an einem Tag, den ganzen Tag dazu Zeit haben, habe ich als durchaus machbar angesehen. War es auch – aber jeden Tag aufs Neue? Eine wahre Herausforderung. Die Wege waren sehr abwechslungsreich und wunderschön. Teilweise anstrengend den Berg hinauf, teilweise Schotterwege und schwer zu laufen, teilweise über weichen Waldboden, es war alles dabei und alles in allem ein Naturgenuss! Die Gruppe hat sich vom ersten Tag an verstanden. Vermutlich weil wir alle mit einem ähnlichen Schicksal und dem Wunsch nach einer neuen Ordnung im Leben uns dort kennengelernt haben. Es war ein Kennenlernen auf der Herzensebene – ein Begegnen auf der Herzensebene – eine Vertrautheit auf dieser Ebene vom ersten Tag an. So sind wir den Weg, unseren Weg gemeinsam gegangen und in einem anderen Sinne auch jeder für sich. Wir sind in Gruppen gelaufen und alleine gelaufen, haben geredet und geschwiegen. Durch das Laufen, durch das Durchhalten, durch das „jeden Tag aufs Neue“, durch all die vielen kleinen Erfahrungen hat sich ganz leise eine neue Kraft entwickelt. Buen Camino, einen guten Weg, dies ist der Gruß unter Pilgern. Der Weg geht weiter zu Hause, mit einer kleinen neuen Ordnung im Chaos. Diesen Bericht möchte ich mit einem großen, liebevollen Dank an Judith und Martina abschließen. Vielen Dank für Alles! So wie es war, war es gut! |
![]() Martina, 62 Jahre (Münster) |
Buen caminoDen Jakobsweg fand ich immer schon interessant, aber dass ich selbst auf diesem Weg gehen würde, war nie direkt geplant. Doch das Leben fragt ja nicht immer nach den eigenen Plänen! Und so machte ich mich ein Jahr nach dem Tod meines Mannes auf den Weg. Es galt, körperliche und seelische Herausforderungen zu bestehen: tägliches Laufen mit schwerem Gepäck, Übernachtungen in Schlafsälen mit vielen Menschen, Auseinandersetzung mit meiner Trauer. |
![]() Victoria, Bloggerin |
Reisereportage: Trauerreise Jakobsweg
Knapp sechs Kilogramm auf dem Rücken, 166 Kilometer Fußmarsch vor mir: 10 Tage lang bin ich mit Nureto auf dem Jakobsweg unterwegs. An dieser Stelle möchte ich von meinen Erlebnissen und Eindrücken berichten. |
![]() Peter, 56 Jahre |
Ein Weg zu mehr Zuversicht
Diese Reise war speziell! Ich bin noch nie mehr als einen Tag gewandert und dann auch keine Strecken von mehr als 20 km mit einem voll gepackten Rucksack. Aber seither ist meine Stimmung wieder viel lebensfroher und irgendwie habe ich mehr Zuversicht für die Zukunft gewonnen. Und dabei auch noch neue Freunde kennen gelernt. Freundinnen besser gesagt, denn ich war der einzige Mann in der Gruppe! Anfangs ein etwas seltsames Gefühl, das aber am zweiten Tag schon verschwand. Denn wir waren eine nette Gemeinschaft aus zwar unterschiedlichen Charakteren, aber alle mit ähnlichem Schicksal. Und das erleichterte das Miteinander, das Verständnis füreinander und das Interesse an den Mitpilgern. Der Weg war für mich zu jeder Zeit landschaftlich eine Augenweide und um die Jahreszeit Ende März waren nicht viele Pilger unterwegs. Die Herbergen, in denen wir übernachteten waren gut ausgesucht und fast immer hübsch gelegen. Die Weite und manchmal auch die Einsamkeit auf dem Weg lösten in mir |
![]() Kathrin, 49 Jahre |
Mein Weg
Durch einen guten Rat „Du musst deinen Weg gehen“ hab ich mich auf die Such gemacht und bin zufällig auf Nureto gestoßen. Irgendwie hatte es mir der Jakobsweg angetan. Ich setzte mich mit Judith in Verbindung und dann ging es fast schon los. Zum Üben hab ich in meinem Rucksack Steine für meinen Steingarten nach Hause geschleppt. Ein bisschen Fitnessstudio, ich dachte das reicht. Emotional und körperlich ging es an die Grenzen. In O’Cebreiro ging es im Schnee mit Sonnenschein los, ein schöner Ort doch nun musste jeder seinen Rucksack selber tragen. Es gab auch viel Regen vom Himmel und auch Tränen. Es gab Sonnenschein und es wurde gelacht. Ich war über jeden Rastplatz und ein WC dankbar. Die Zeit wurde irgendwie langsamer und ich hatte Gelegenheit über mich und alles nachzudenken. Jeden Tag ankommen, das war wichtig. Niemand hat aufgegeben. Auf dem Weg, wo schon so viele vor und bestimmt auch nach mir mit sich zu kämpfen haben und bestimmt auch mal denken „Was mach ich hier“, |
![]() Angelika, 53 Jahre |
Die Wanderung ist der Anfang "meines" Weges zum Ziel
Die Wanderung auf dem Jakobsweg war für mich eine emotionale Achterbahn. Ich hatte es mir nicht so vorgestellt. Die Eindrücke überschlugen sich. Aus Zurückhaltung und Unsicherheit wurden Offenheit und Neugierde. Die Reise schweißt zusammen und zeigt uns, wir sind nicht alleine. Das Positive aus diesem Erlebnis rufe ich immer wieder ab und hilft mir das Erlebte zu verarbeiten und die entstandenen Freundschaften begleiten mich, wohin ich auch gehe. Ich kann für mich sagen, die Reise zählt zu den schönsten Erlebnissen in meinem Leben und veranlassen mich meinen Lebensweg weiterzugehen. Danke! |
![]() Renate, 62 Jahre |
Meine Erfahrung vom Jakobsweg
Martina und Judith haben es verstanden mich zum Reden zu bringen, was auch unter Tränen war, aber es war gut so. Oft muss ich noch an unsere Gruppenabende denken. Alleine die Gemeinschaft hat mir sehr gut getan. Ich konnte viel mit nach Hause nehmen. Ein großes Lob an Judith und Martina, die es verstanden haben, uns jeden Tag auf’s Neue zu motivieren unseren Weg zu gehen. Es waren 166km, die wir gelaufen sind. Dieses Gefühl dann in Santiago auf dem Platz zu stehen war einfach überwältigend. Danke noch einmal an Judith und Martina. Buen Camino. |
![]() Heidi, 59 Jahre |
Weg der ErkenntnisIn meiner damaligen traurigen und hoffnungslosen Lebenssituation wurde in mir der Mut geboren diesen Weg mit Nureto zu gehen, in der Hoffnung, dass das Leben für mich wieder „heller“ wird. Heute bin ich froh darüber, dass ich mich dazu entschlossen habe. Ich habe auf dem Weg erfahren dürfen Gesund und zufrieden im Alltag zurück, empfinde ich neue Zuversicht. Diese und das dazu gewonnene Selbstvertrauen bringt wieder Licht in meine Seele. Danke an die tolle Gruppe und die beiden Betreuerinnen, die mich auf diesem Weg begleitet haben. |
![]() Sabine, 50 Jahre |
Mein WegWenn mir vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, dass ich 166 Kilometer zu Fuß nach Santiago de Compostela gehe und jeden Tag meinen Rucksack trage, dann hätte ich es nicht geglaubt. Heute weiß ich, dass ich es geschafft habe und ich bin unendlich dankbar für diese Reise. Die Gedanken, Erinnerungen und neuen Erkenntnisse, die meinen Weg begleitet haben, sind so bereichernd, dass ich mich dabei ertappe, mitten im Alltag die Augen zu schließen und einfach an meinen Weg zu denken. Mit den wunderbaren Menschen, die ich in unserer Gruppe kennenlernen durfte, verbindet mich die gemeinsamen Erinnerungen an Lachen und Weinen, an intensive Gespräche, an Ostereierfärben abends in der Herberge, an ein prasselndes Kaminfeuer als wir triefend nass ankamen, an hervorragendes Essen und noch so vieles mehr. |
![]() Cordula, 69 Jahre |
Nureto = Neue HerausforderungenDie Herausforderung habe ich jeden Tag gespürt auf unserem Weg, nicht nur körperlich. Es war ein steiler, mühsamer Weg und wir gingen ihn gemeinsam. Da wanderte einer alleine, um irgendwann bestimmt jemanden zu treffen, der ihm heute gut tat. Unsere Pilgergruppe war "bunt" und offen. Lachen und Weinen half mir weiter zu laufen und nach zehn Tagen gehörte die Last des Rucksacktragens einfach dazu. Was machten ein paar Blasen oder Rückenschmerzen schon aus – da gab es wirklich jeden Tag neue Schätze zu entdecken – auf dem Weg und in mir. Diese große innere Freude will raus und laut DANKE rufen. |
![]() Cindy, 37 Jahre
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ErfahrungsberichtWie beschreibt man eine Reise, deren Eindrücke unbeschreiblich sind? Der Weg: Man ahnt schon, dass ein so uralter Pilgerweg eine ganz besondere Energie und Kraft in uns freisetzt. Ansonsten hätte er ja niemals über Jahrtausende diese Anziehungskraft für Menschen aller Art. Und wenn man (ein Teilstück) auf ihm gelaufen ist, dann spürt man das auch bereits nach wenigen Tagen. Der Weg bewegt die unterschiedlichsten Dinge in uns. Sicherlich müssen auch wir uns „bewegen“, aber dafür sorgt der Weg auf ganz spannende Weise. Die Last: Keiner geht den Weg einfach so. Jeder bringt bewusst oder unbewusst seine Last, „sein Päckchen“ mit. Dessen Schwere merkt man in den ersten Tagen: mental an den vielen Gedanken und körperlich an dem Rucksack, den man trägt. Aber das eigene Päckchen wird jeden Tag ein bisschen kleiner, der Rucksack jeden Tag ein bisschen leichter. Am Ende des Weges ist die Last geringer, sie ist (noch) nicht weg, aber man weiss sie besser zu tragen. Die Gruppe: Unsere Gruppe hat etwas ganz besonderes miteinander verbunden, nämlich das Ziel, den Weg nach Santiago zu schaffen, und den Schmerz, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Das ist mehr als das, was eine „normale“ Reisegruppe verbindet. So tief gehende, ehrliche und wertschätzende Gespräche und Gesten kann einem der beste Freund nicht bieten. Vielen Dank an euch alle! Das Fazit: Eine Gruppenreise, die einen ganz stark in das eigene Innere führt. Dabei wird viel gelacht, geweint, geredet, gesungen, geschwiegen…Man ist mal in der Gruppe, man ist mal ohne Gruppe, aber man fühlt sich nie alleine im Sinne von verlassen. Und man ist irgendwann mit der Gewissheit, wenn sich der Weg gut anfühlt, dann sollte man ihn auch gehen. Und zwar jetzt: nicht auf morgen warten! Wir haben leider alle erfahren müssen, dass das „morgen“ für manche einfach viel zu früh nicht mehr kommt… |
Lilian, 66 Jahre |
Es war für mich ein GeschenkJeder muss seinen Weg gehen, aber er muss ihn gehen. Für mich war der Jakobsweg genau der Richtige. Er ist nicht einfach in vielerlei Hinsicht. Man muss ihn gehen, sich bezwingen, immer wieder neu motivieren und er hat am Ende viele neue Eindrücke und auch Selbsterkenntnisse für mich gebracht. Ich war nicht alleine, durfte viele wertvolle Menschen kennen lernen, die alle mehr oder weniger den gleichen Hintergrund hatten und mir das Gefühl von Verständnis und Gemeinschaft gegeben haben. In Santiago angekommen hatte ich das Gefühl, ich möchte nicht aufhören zu laufen. Es war eine perfekt organisierte Reise, ohne das man das Gefühl hatte in einer Gruppe eingeengt zu sein. Am Ende des Tages ist man am vorgegebenen Ziel angekommen und das hat gezeigt, dass jeder seine Ziele im Leben erreichen kann, wenn er will. Ich habe Themen aufgearbeitet, die ich zwei Jahre verdrängt habe, weil ich dachte, dass ich sie alleine lösen kann. Das ist die Mystik des Jakobsweges. |
![]() Silke, 45 Jahre |
ErfahrungsberichtEin langer Weg voller Gedanken und Emotionen, Schmerzen und auch Anstrengung lag vor mir und der wunderbaren Gruppe. Wir haben den Weg gemeinsam geschafft, haben viele wunderschöne Eindrücke gesammelt, viel gelacht und geweint, haben durch hilfreiche Rituale gelernt, den uns begleitenden, inneren Schmerz, der uns zu dieser Reise veranlasst hat, nach und nach loszulassen. Ich bin dankbar, dass ich dabeisein durfte und denke jeden Tag zurück an diese Reise und an meine Wegbegleiter, durch die die Reise zu einem der schönsten Erlebnisse für mich persönlich geworden ist. Danke für die wunderbare Organisation. |